Vor allem weil 2020 mehr Kinder als sonst die Sommerferien 2020 zu Hause verbringen gilt: Ferienzeit ist Unfallzeit. Die Zahl der Kinderunfälle steigt in der schulfreien Zeit deutlich. Hier Tipps, wie man Kinder in den Ferien vor Verletzungen bei Spaß, Spiel und Sport besser schützen kann. 


1,7 Millionen Kinder müssen jährlich nach Unfällen ärztlich behandelt werden. Vor allem die Ferienzeit birgt für Kinder untere 14 Jahren ein hohes Unfall- und Verletzungsrisiko.

Verletzungen im Kindesalter sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt der zweithäufigste Grund für eine Aufnahme in ein Krankenhaus und der häufigste Anlass für eine stationäre Behandlung im Alter von 5 bis 14 Jahren. 

Radfahren – nie ohne Helm


Gefahren für Kinder lauern zum Beispiel beim Radfahren, Downhill Biken oder dem Inlineskaten, Scooter und Skateboardfahren. Beim Radfahren sind vor allem Arme und Beine gefährdet. Der Verletzungsanteil liegt hier bei 60 Prozent, gefolgt von Verletzungen am Kopf mit rund 25 Prozent. Wobei die Folgen eines Schädelhirntraumas bei Kindern sehr viel gravierender als bei Erwachsenen sind. “Ein Helm mit harter Schale und weichem Kern muss deshalb bei Radtouren von Kindern obligatorisch sein”, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka von der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach.

Eine ganz besondere, oft unterschätzte Gefahrenquelle sind Trampoline. Mit der wachsenden Zahl der Hüpfgeräte in den Gärten stieg laut Deutscher Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auch die Zahl der Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen, Prellungen und Platzwunden. Nach einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts ist das Trampolinspringen bei den Ein- bis Sechsjährigen heute eine der häufigsten Unfallursachen im Zusammenhang mit der Benutzung von Sport­ oder Freizeitgeräten.

Weil Verletzungen zu vermeiden besser als jede Behandlung ist, hier wichtige Tipps für Kinder und Eltern zur Unfallverhütung in den Ferien 

Bei “schnellen” Freizeitaktivitäten: 

• Grundsätzlich nur mit Helm auf Rad, Inliner, Scooter und Skateboards
• Der Fahrradhelm muss den nötigen Normen nach DIN EN 1078 entsprechen
• Der Helm muss gut passen und richtig getragen werden
• Ein Helm sollte nach jedem Aufprall und generell nach fünf Jahren ausgewechselt werden
• Der Helm sollte nur zum Radfahren getragen werden. Keinesfalls sollten ihn Kinder beim Spielen aufbehalten.
• Insbesondere beim lnlineskaten oder auch Downhill Biken zusätzlich Schutzausrüstung mit Protektoren an Händen, Ellbogen, Kniegelenken tragen bzw. auch durch einen Rückenprotektor ergänzen.

Beim Trampolinspringen, einer besonders riskanten Freizeit-Sportart für Kinder:

• Erst ab einem Alter von sechs Jahren sollten  Kinder auf das Trampolin
• Ohne Schuhe springen
• Ständige Beaufsichtigung des Kindes beim Springen
• Es darf sich immer nur ein Kind im Trampolin befinden
• Trampolin mit Sicherheitsnetz versehen
• Regelmäßige Überprüfung des Zustands und der Sicherheit des Trampolins
• Keine Spielgeräte im Trampolin