Nicht nur am Weltfrauentag: So facettenreich wie die Insel Tasmanien selbst sind auch die Menschen, die dort leben. Und so eindrucksvoll sind deren Geschichten.
#1 Joanna Smart, Unterwasserfotografin
Tasmanien gilt dank seiner imposanten Landschaft als Eldorado für Naturliebhaber. Weniger bekannt: Auch unter Wasser wartet eine beeindruckende Flora und Fauna. Meeresbiologin und Fotografin Joanna Smart kennt sie besonders gut. Aufgewachsen auf der Freycinet Peninsula, lernte sie schon früh tauchen. Ihre andere Leidenschaft: die Fotografie. Da lag es nahe, beides zu verbinden. Als Rolex-Stipendiatin der „Our World-Underwater Scholarship Society“ konzentrierte sie sich nach Abschluss ihres Studiums der Meeres- und Antarktisforschung 2019 auf die Unterwasserfotografie. Mit Erfolg, denn sie gewann zahlreiche Preise. Sie versteht sich als Geschichtenerzählerin und möchte mit ihren Fotos die Menschen für die Unterwasserwelt sensibilisieren. Besonders am Herzen liegen ihr die tasmanischen Kelpwälder, das submarine Gegenstück zu Regenwäldern. „Mir ist es wichtig, dass die Unterwasserwelt mehr ist als nur eine Ressource. Sie bietet Vielfalt, Schönheit und Leben“, so Smart.
#2 Dr. Margo Adler, Wissenschaftlerin und Gründerin von Beaker Street
Für Dr. Margo Adler ist Wissenschaft überall, speziell in Tasmanien: „Ob es die Südlichter, Wanderungen auf dem Overland Track oder die Tiere sind, Menschen kommen oft aus naturwissenschaftlichen Gründen nach Tasmanien.“ Kein Wunder also, dass in der tasmanischen Hauptstadt Hobart pro Kopf gerechnet mehr Wissenschaftler leben als in jeder anderen australischen Stadt. Adler selbst zog 2016 dorthin – und gründete die gemeinnützige Organisation Beaker Street. Ihr Ziel ist es, Wissenschaft und Forschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Erfolg. Das Beaker Street Festival lädt jährlich im August zu über 60 Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst und Wissenschaft. Eines der Höhepunkte ist dabei das Event „Nocturna“, bei dem sich alles um den tasmanischen Nachthimmel dreht. Übrigens: Auch außerhalb des Festivals ist Tasmanien für seine Himmelsschauspiele bekannt. Besonders auf Bruny Island und Satellite Island stehen die Chancen gut, Südlichter (Aurora Australis) zu sehen.
#3 Kitana Mansell, indigener Food-Guide
„Eine Kultur lernt man am besten über das Essen kennen“, erklärt Kitana Mansell. Sie leitet „palawa kipli“, Tasmaniens einziges Food-Business, das zu 100 Prozent von Aboriginal People geführt wird. „palawa“, das steht für die tasmanischen Aboriginal People, „kipli“ bedeutet Essen. Mit ihren Catering-Menüs beliefert Kitana Mansell zahlreiche lokale Unternehmen und Veranstaltungen. Zu ihren Highlights zählen aber die „kipli takara“-Touren durch die tasmanische Flora und Fauna, bei denen Mansell ihren Gästen zeigt, welche Pflanzen sie genießen können. Wenn die Gäste „Bush Tucker“ probieren, erfahren sie aus erster Hand, wie die „palawa“ weiterhin die einheimische Pflanzenwelt nutzen. So entdecken die Besucher nicht nur die Natur, sondern erweitern gleichzeitig ihren kulturellen Horizont. „Genau das ist unser Ziel“, erklärt Mansell „Unsere einheimische Lebensmittelindustrie zu stärken, aber auch unser kulturelles Wissen über Essen aus der australischen Wildnis zu erweitern.“ 90 Minuten dauern die Touren in der Nähe von Risdon Cove, buchbar sind sie ab 57 Euro.
#4 Alice Laing, Salz-Sommelière
Kulinarischen Weitblick besitzt auch Alice Laing, die 2011 zum ersten Mal nach Tasmanien reiste. Als sie die Eltern ihres Partners besuchte, fiel ihr auf, dass diese britisches Meersalz verwendeten. Ein einheimisches Produkt gab es nicht – obwohl die australische Insel vom Ozean umgeben ist. Also recherchierte sie die Herstellung und gründete mit ihrem Partner Chris das Unternehmen Tasman Sea Salt. Um das Meerwasser für die Produktion zu verdampfen, nutzen sie Solarenergie sowie die Wärmeenergie des Meeres. Übrig bleiben reine, strahlend weiße Salzflocken. Ihr Wissen gibt Laing mit Freude weiter. So führt sie als Salz-Sommelière regelmäßig Degustationen auf ihrer Salzfarm nahe der Great Oyster Bay durch. Die Preise für ihre 90-minütigen Tastings beginnen ab 45 Euro.
#5 Anna Terry, Trüffelexpertin
Eine prägende Rolle im tasmanischen Agrotourismus spielt Anna Terry von The Truffle Farm im Norden Tasmaniens. Bereits in zweiter Generation zeichnet sie für die Trüffelfarm ihrer Familie verantworltich – und schafft den Spagat zwischen Tradition und Innovation. Ihr Herzensprojekt ist es, Gästen das schwarze Gold vor allem im Rahmen von Touren näher zu bringen. Klar, dass die Trüffelsuche mit den Hunden ein besonderes Erlebnis ist. Connaisseure freuen sich auf die anschließende Degustation der frischen Köstlichkeiten. „Das Besondere ist das Geheimnisvolle, man fühlt sich wie bei einer Schatzsuche“, so Terry. „Wir wissen vorher nie, was wir finden. Die Trüffel können die Größe eines Golfballs oder eines Hundekopfes haben.“ Fest steht: Terry und ihr Team sammeln sowohl Sommer- als auch Wintertrüffel. Touren sind daher von Dezember bis September buchbar, die Preise starten ab 75 Euro für eine 75-minütige Trüffeljagd.
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Beitragsbild: Tourism Tansmania /Jason Charles Hill
Bild 1: Tourism Tansmania / Rosie Hastie
Bild 2: Tourism Tasmania / Jasper Da Seymour
Quellen: Tourism Tansmania
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