Wo „Nord bei Nordwest“ gedreht wird und Kissen aus Raps entstehen

Reportage von Ursula Angelika Küffner

Natur pur, idyllisches Landleben, romantische Fischerdörfer und an die 2.200 Sonnenstunden im Jahr: das findet man auf der Ostseeinsel Fehmarn. Und natürlich jede Menge Strand. Ob feiner Sand, grober Kies oder Steilküste, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Anreise ist schon ein Erlebnis. Wer vom Festland auf die Insel Fehmarn will, kommt nicht an ihr vorbei: Die Brücke über den Fehmarnsund. Über sie zu fahren ist ein faszinierendes Gefühl: Das Meer glitzert in der Sonne und es bieten sich erste Ausblicke auf die Insel.

Lina Danklefsen ist ein echtes Inselkind. Auf Fehmarn aufgewachsen ist die Mutter zweier Kinder immer auf „ihrer“ Insel geblieben. Heute hat die gelernte Keramikerin ein Studio in Petersdorf, in dem sie auch ihre Gemälde ausstellt. Danklefsen liebt ihren pittoresken Wohnort im Westen von Fehmarn mit seinen engen Gassen, in dem sich kleine Backsteinhäuschen um die mächtige St.-Johannis-Kirche gruppieren. Einer ihrer Lieblingsorte auf der Insel ist die Küstensiedlung Orth. Der malerische Hafen, der an die 150 Liegeplätze für Yachten bietet, ist im Sommer Anlaufstelle für viele Segler und erfreut sich auch großer Beliebtheit bei Kitern und Surfern. Wer schon immer „Schwanitz“, den Wohlfühlort aus der Krimireihe „Nord bei Nordwest“ besuchen wollte, ist in Orth genau richtig. Die Siedlung ist einer der Drehorte der Serie und mit etwas Glück kann man das Drehteam bei der Arbeit beobachten. Auch in Flügge und Petersdorf wird für die Krimiserie gedreht.

Ebenfalls in Petersdorf lebt Astrid Lange-Hallmann. Vor fast 20 Jahren hatte sie eine brillante Geschäftsidee. Warum nicht den Raps, der die Felder um den Ort im Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer verwandelt, für die Gesundheit nutzen. Im Sommer füllt sie die Rapskörner, die aufgrund ihres Ölgehaltes Wärme lange speichern können, in Öko-Baumwollkissen und fertig ist das Original-Fehmarn-Rapskissen. Inzwischen beschäftigt sie vier Mitarbeiterinnen aus dem Ort, die das beliebte Souvenir liebevoll in Heimarbeit herstellen. Die medizinische Heilwirkung wurde inzwischen auch offiziell zertifiziert.

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Auch die Insel selbst hat eine Heilwirkung auf die Besucher. Hier kann man die Seele baumeln lassen. Fehmarn verfügt über ein überwältigendes Angebot an unterschiedlichen Stränden, genauer gesagt hat die Insel 78 km Küstenlinie zu bieten. Während sich die jüngeren Besucher an den breiten Sandstränden im Süden der Insel vergnügen, eröffnet die schroffe Steilküste im Osten teils atemberaubende Ausblicke auf die tiefblaue Ostsee. Bei Staberdorf führt vom Parkplatz außerhalb des Ortes ein kurzer Wanderweg direkt zum Leuchtturm Staberhuk. Am Leuchtturm angekommen, lädt eine Bank zum Verweilen ein, mit traumhaftem Blick auf den Strand und das azurblaue Meer.

Absolute Ruhe und Erholung findet man im Norden der Insel am endlos langen Gammendorfer Strand, mitten im Naturschutzgebiet „Grüner Brink“. An diesem Strand kommen Steinesammler auf ihre Kosten: Gneis, Flintstein und Granit gehören zu den häufigsten Fundstücken. Direkt am Strand befindet sich ein Denkmal für das 1932 in Sichtweite der Insel gesunkene Reichsmarine-Segelschulschiff „Niobe“. Ein schlichtes Kreuz und ein Gedenkstein erinnern an die 69 Menschen, die bei dem Unglück ertranken.

Wenn es ihre Zeit erlaubt, kommt Astrid Lange-Hallmann am Abend nach Püttsee, um dort den romantischen Sonnenuntergang zu erleben. Und auch das kleine Örtchen Gold im Südwesten der Insel hat einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bieten. Hier tummeln sich oft Schwäne und Enten im Meer, die in der knallroten Abendsonne noch ein Bad in der Ostsee nehmen.

Infos über Fehmarn:

Anreise:
(z. B. von Bayern aus):  Autobahn Nürnberg – Bamberg – Fulda – Kassel – Hannover – Hamburg – Lübeck – Fehmarn, etwa 750 km von Nürnberg aus.

Lage:
Fehmarn ist eine Insel in der westlichen Ostsee. Sie gehört zum Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Fehmarn liegt zwischen der Kieler Bucht und der Mecklenburger Bucht. Die Insel ist durch die Fehmarnsundbrücke mit der Halbinsel Wagrien auf dem Festland verbunden. Nach Rügen und Usedom ist Fehmarn die drittgrößte Insel Deutschlands.

Fehmarn ist 185 km² groß, verfügt über rund 78 km Küstenlinie und hat ca. 12.900 Einwohner, davon etwa 6.000 in Burg.

Unterkunft:
z. B. Hafenhotel Schützenhof, Menzelweg 2, 23769 Fehmarn, Tel. 04371/50080

Beste Reisezeit:
Auf Fehmarn ist das ganze Jahr Saison. Nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung“ kann man sich das ganze Jahr am Strand vergnügen.

Kurtaxe:
Die meisten Ostseebäder erheben eine Kurtaxe pro Tag und Person, die je nach Saison und Badeort auf Fehmarn zwischen 1,00 und 2,00 EURO pro Person beträgt.

Strandkörbe:
Die Strandkorbmiete beträgt – abhängig von dem Badeort und der Saison etwa 11,00 Euro pro Tag. Dauermieter erhalten meist Sonderkonditionen.

Radfahren auf Fehmarn:
Mit 300 Kilometer gut ausgebauten Radwegen und 15 Fahrradverleih-Möglichkeiten, lässt sich die Insel bequem vom Fahrrad aus erkunden und kennenlernen. Sieben Themenrouten und zahlreiche Radfernwege führen quer über die Insel. 21 E-Bike-Ladestationen stehen auf der Insel zur Verfügung. Das ausgeschilderte Radwegenetz führt 78 Kilometer am Küstenstreifen entlang. Ein Raddkartenset gibt es unter www.fehmarn.de oder die Smartphone-App Komoot.

Souvenirs:
Schöne Souvenirs sind z. B. medizinische Rapskissen, Bernsteinschmuck, Tees, Likör aus Sanddorn, Keramik usw.

Medizinisches Fehmarn-Rapskissen:
Astrid Lange-Hallmann, Ratssollweg 19, 23769 Fehmarn/OT Petersdorf, Tel. 04372-1269

Porzellan und Malerei auf Fehmarn:
Lina Danklefsen, Mittelstraße 8, 23769 Fehmarn/OT Petersdorf, Tel. 04372-3580505

Bernstein:
Den Bernstein sucht man am besten an stürmischen Tagen an den Stränden der Insel Fehmarn. Vor allem in Anschwemmungen von Seetang kann man mit etwas Glück nach geduldiger Suche Bernstein, das Gold der Ostsee, finden. Bernstein ist erhärtetes Harz fossiler Laub- oder Nadelbäume und stammt aus dem Tertiär. Im Tertiär wuchsen riesige Bäume, die Harz absonderten. In ca. 40 Millionen Jahren erhärtete es sich und es entstand Bernstein. Während der Eiszeit wurden durch Eisverschiebungen Ablagerungen der Bernsteinwälder abgehobelt und der Bernstein gelangte mit den Schmelzwasserströmen bis nach Norddeutschland. Wer Glück hat, findet sogar im Bernstein eingeschlossene Insekten.

Vorsicht Phosphor:
Phosphor sieht Bernstein zum Verwechseln ähnlich. Weißer Phosphor war im Zweiten Weltkrieg Bestandteil von Brandbomben und wird bis heute vom Meeresgrund an die Strände der Ostsee gespült. Phosphor ähnelt Bernstein und kann zu Verbrennungen und Vergiftungen führen.

Allgemeine Infos unter:
Tourismus-Service Fehmarn,
Burgtiefe, Zur Strandpromenade 4,
23769 Fehmarn,
Gäste und Buchungsservice,
Tel. 04371 – 506 333,
E-Mail: info@fehmarn.de


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