Besonders im Herbst ist eine Wanderung auf die Schachten im ARBERLAND lohnenswert: Dann verfärbt sich das Borstengras der Hochlandweiden in mattes Gelb, der Berg-Ahorn, der Weidetieren in heißen Sommertagen Schatten spendet, wetteifert mit der Rotbuche, dem Goldhafer und Rotstraußgras um die schönsten Rot- und Goldtöne.
Schachten – schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft
Schachten sind ähnlich wie die Almen baumarme Hochwiesen, von Menschen geschaffene Flächen, auf denen teils in den Sommermonaten Jungrinder aus dem ARBERLAND weiden dürfen. Ihre savannenartigen Landschaften und lichten, struktureichen Wälder sind ein Erbe früherer Zeiten, auf das viele heutige Tier- und Pflanzenarten, wie das Auerhuhn oder der ungarische Enzian, angewiesen sind.
Der Name Schachten dürfte auf die Zeit der Rodung (Ausschachten) im Bayerischen Wald zurückgehen. Waren es 1848 noch 139 berechtigte Bauern, sind es heute nur noch Heinrich Weinberger, Karl Probst und Ludwig Fritz, drei Bauern aus Bodenmais, die ihr Vieh auf den Schachten unterhalb des Großen Arbers weiden lassen dürfen.
Erstmals wurde 1613 von einem Waldweidebetrieb am Ruckowitzberg berichtet. Noch heute ist der Ruckowitzschachten im Nationalpark Bayerischer Wald auf rund 1.150 Metern Höhe mit fast 17 Hektar der größte Schachten im Bayerischen Wald – auch durch ihn führt eine Schachtenwanderung, die insbesondere im Herbst lohnenswert ist.
Hier vier ausgewählte Schachtenwanderungen im ARBERLAND
Drei Schachten an einem Tag – Einmal rund um den Falkenstein
Einmal rund um den Falkenstein führt diese Tageswanderung. Mächtig prächtig präsentiert sich der 1.315 Meter hohe Berg zwischen seinen anderen 1000er-Freunden, dem Rachel (1.452 Meter) und dem Ruckowitzberg (1.269 Meter). Die insgesamt 18 Kilometer lange Tour führt auf gleich drei Schachten: den Rindl-, den Albrecht- und den Ruckowitzschachten, von dem Wander-Begeisterte einen wunderbaren Blick auf den Großen Arber, den König des Bayerischen Walds, haben. Der Name Ruckowitzschachten geht übrigens auf eine Fehlinterpretation mundart-unkundiger Topografen zurück. Sie wussten mit der von den heimischen Bauern für diesen Schachten gebrauchten Bezeichnung Ruckawies nichts anzufangen. Bedeutet Ruckawies doch nichts anderes als „Bergrückenwiese“.
Schwierigkeitsgrad: schwer
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Die große Schachtenrunde – auf 20 Kilometern durch Schachten und Filze
Die längste, aber wohl auch schönste Schachtenwanderung ist die 20 Kilometer lange Rundtour, die von Buchenau über den Lindberger Schachten, Kohlschachten, Hochschachten bis zum Verlorenen Schachten und die Trinkwassertalsperre Frauenau führt. Dabei durchqueren die Wander:innen nicht nur Schachten, sondern ebenso idyllische Filze wie den Latschenfilz. Wie kleine, schwarze Augen blitzen die dunklen Moorseen in der malerischen Hochmoorlandschaft hervor. Bohlenwege führen durchs sumpfige Gras – das schützt die Natur und Wanderschuhe gleichermaßen.
Schwierigkeitsgrad: schwer
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Zum Jährlingsschachten – eine ausblickreiche Halbtagestour
Eine gut 14 Kilometer lange Wanderung führt durch Wälder hinauf auf den Jährlingsschachten (1.150 Meter) in der Nähe des Orts Spiegelhütte. Die Hochweide diente als Weide für Jungrinder (Jährlinge). Je höher es hinauf geht, desto besser ist die Aussicht hinüber nach Tschechien in den Böhmerwald. Durchs hohe Seegras führt der Weg zu einer Hüterhütte, die vor gut 50 Jahren für Hirten eingerichtet wurde. Sie ist idealer Platz, um Rast zu machen und bei einer Brotzeit den Ausblick auf die herb(st)-liebliche Schachtenlandschaft zu genießen. Knapp 100 Meter entfernt liegt der Scheuereckberg (1.193 Meter). Der kleine Kraxel-Abstecher ist lohnenswert – der Ausblick in die Ferne grandios.
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
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Über den Hüttelschachten auf den Kleinen Arber – eine mittelschwere Genuss-Tour
Auf den Spuren der Waldhirten führt die rund 9 Kilometer lange Wanderroute von Bodenmais hinauf zum Kleinen Arber. Dabei geht es durch herbstlichen Laubmischwald über den Hüttelschachten und die idyllische Enzianwiese. Ein fruchtig-frische Wegzehrung für zwischendurch pflückt man sich hier frisch vom Busch – ab Ende Juli bis in September sind die Heidelbeeren reif. Auf 1.289 Meter Höhe erreichen die Wander:innen schließlich das Schutzhaus des Kleinen Arber, die 1951 errichtete Chamer Hütte. Hier einzukehren lohnt sich: Auf der Speisekarte stehen Kaiserschmarrn oder Germknödel, Suppen sowie bayerisch-deftige Hüttenspeisen wie Brotzeitbrettl, Schweinebraten und Käsespätzle.
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
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